Lukas Rede bei beim Schulstreik fürs Klima Fridays for Future am 15.03.2019 in Freiburg.
Hallo liebe jungen Freiburger*innen,
Ich bin Lukas und studiere in Freiburg. Ich bin Mitglied bei Junges Freiburg und Gemeinderat in unserer schönen Stadt. Ich bin auch Mitglied im Umweltausschuss und habe regelmäßig mit dem Thema Klimaschutz zu tun, weil sich Freiburg hier besonders engagiert! Vielen Dank, dass ich hier heute reden darf!
Seit Jahren ist der Klimawandel eine wissenschaftlich belegte Bedrohung. Wir können die Folgen nicht zu 100% vorhersagen, aber die Vorboten sind jetzt schon spürbar. Die Zukunft sieht nicht so rosig aus – und das ist untertrieben.
Es gibt Personen, die das als Schwachsinn abtun – geschenkt, denn die Mehrheit zweifelt nicht an den Fakten. Trotzdem ist der Klimaschutz nicht politische Priorität Nummer 1. Obwohl es um unsere Lebensgrundlage geht, entwickelt sich keine Panik, kein Notstand. Priorität 1 ist Wirtschaftswachstum bzw. Wohlstand, oder soziale Gerechtigkeit. Beides sind wichtige Ziele, es wäre alles andere als nachhaltig, diese fallen zu lassen. Aber das Haus brennt – deshalb frage ich: sollte Klimaschutz nicht Leitmotiv unseres Handelns werden?
Das ist aktuell nicht der Fall. Wir, also die komplette Gesellschaft, halten selbstgesteckte Klimaziele nicht ein. Wir wollen erst 2038 aus Kohleenergie aussteigen. Wir wollen keine Abstriche zu Gunsten des Klimas machen. Wir können aber auch nicht alles haben, dass heißt wir müssen uns, ob wir wollen oder nicht, entscheiden: Klimaschutz richtig durchziehen oder die Zukunft unserer Erde hintenanstellen?
Ich sehe mich selbst in dem Konflikt zwischen diesem Klimastreik und der geforderten Politik. Ich bin jung, es geht auch ganz direkt um meine Zukunft, und ich entscheide in Freiburg mit, welche Wege in Freiburg politisch gegangen werden. Dabei ist es nicht einfach, Klimaschutz, Sozial- und Haushaltspolitik unter einen Hut zu bringen. Es ist auch nicht immer klar, welche die beste Entscheidung ist, um ein Ziel zu erreichen.
Das Haus brennt schon, sagt Greta, aber es ist noch nicht zu spät, um es zu retten. Dazu müssen wir uns aber konsequent für CO2-sparende Alternativen entscheiden: Ökostrom, ÖPNV und Fahrrad, saisonale und regionale Ernährung, „reuse, repair, recycle“, um nur ein paar zu nennen. Dafür setze ich mich auf kommunaler Ebene ein. Manchmal kosten die Alternativen auch mehr Geld, aber alle die es sich leisten können, müssen das tun. Wir müssen auch konsequente politische Steuerungsmaßnahmen, wie z.B. die CO2-Abgabe einführen. Und wenn technische Fortschritte uns nicht die benötigte Effizienz bescheren, dann müssen wir auch verzichten, z.B. auf Fernreisen, Fleisch oder jedes Jahr das neuste Smartphone. Wir können und müssen diese Trendwende in den nächsten 12 Jahren erreichen!
Und für diese Forderungen gehen wir alle auf die Straße. Wir, das sind junge Menschen weltweit, die für eine gemeinsame Forderung einstehen:. „Climate Action Now“. Wir von Junges Freiburg stehen ebenfalls hinter dieser Forderung und setzen uns für die Anliegen von jungen Freiburger*innen einsetzen, z.B. dem Klimaschutz und wir sind eine Stimme in der Freiburger Kommunalpolitik. Wenn wir „Youth Unite“ sagen, dann meinen wir genau das, was hier und heute passiert – und das, was ich hier heute gesehen habe ist riesig. Manche Erwachsenen sprechen uns unsere Kompetenz ab, sagen wir sollen lieber in die Schule gehen. Aber wir jungen Menschen, wir sind nicht nur die Zukunft dieses Planeten, wir sind auch heute schon hier, wir sind auch heute schon in der Lage mitzuentscheiden und wir werden die Welt verändern!
Jeder von euch der über 16 Jahre alt ist, darf am 26. Mai bei der Kommunalwahl wählen und ich kann nur an euch appellieren: Macht von eurem Wahlrecht Gebrauch!
Abschließend möchte ich euch alle aufrufen, und es mit den Worten von Greta Thunberg wiederholen:
„Let’s act, as if the house was on fire, because it is!”
Greta Thunberg
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