JETZT Mitbestimmung für die Jugend!
Kinder- und Jugendbeteiligung sind aus unserer Sicht wichtige Bestandteile unserer demokratischen Gesellschaft. Diese muss mit offenen Ohren den Anliegen von Kindern und Jugendlichen Beachtung schenken. Politik, Verwaltung und Gesellschaft dürfen keine passive Rolle einnehmen, wir müssen auf Kinder und Jugendliche zugehen, Möglichkeiten zur Partizipation schaffen, Türen für Mitbestimmung aufzeigen und öffnen.
Wenn sich Kinder und Jugendliche an demokratischen Prozessen beteiligen, ist dies von enormer Bedeutung für ihre politische Bildung. In einer Gesellschaft, in der sich immer mehr Bürger von der Politik abgehängt oder nicht wahrgenommen fühlen, ist es wichtig, dass Heranwachsende lernen, wie sie sich einbringen und Gehör verschaffen können. Die Kommunalpolitik ist dabei der perfekte Ort, um ein niederschwelliges Angebot zu ermöglichen und unmittelbare (Teil-)Ergebnisse zu erreichen.
Um Kinder und Jugendliche zu beteiligen, gibt es in Freiburg u.a. sowohl ein Kinder- als auch ein Jugendbüro. Diese sind Ansprechpartner und Berater für Kinder und Jugendliche und gestalten aufsuchende Beteiligungsprozesse. Sie stellen das Bindeglied zwischen den Beteiligten auf der einen Seite und Politik und Verwaltung auf der anderen Seite dar und sind aufgrund dessen von hoher Bedeutung für das Gelingen der Beteiligungsprozesse.
Jugendbüro und Kinderbüro
Sowohl der 8er-Rat des Jugendbüros als auch der Kinderbeirat des Kinderbüros haben nationales und grenzüberschreitendes Interesse erzeugt, Preise abgeräumt und stellen vorzeigbare Pilotprojekte dar. Diese und die weiteren zahlreichen Projekte der beiden Institutionen müssen nicht nur gesichert und fortgesetzt, sondern ausgeweitet und weiterentwickelt werden. Wir fordern konkret, dass ein zweiter 8er-Rat eingerichtet wird. Das Jugendbüro soll dazu die nötigen Zuschüsse erhalten.
Sensibilisierung der Stadtverwaltung
Im gesamten Jugendbeteiligungsprozess ist es jedoch am wichtigsten, dass die Stadtverwaltung für Kinder- und Jugendbeteiligung qualifiziert wird und in ihren organisatorischen Prozessen verankert, z.B. durch Kooperationsvereinbarungen zwischen Ämtern und Jugendbüro, durch detaillierte Darstellung der Beteiligungsergebnisse in den gemeinderätlichen Drucksachen oder durch eine Berücksichtigung von entsprechenden Erfahrungen bei Stellenausschreibungen.
Außerdem möchten wir, dass Kinder- und Jugendbeteiligung nicht nur von der Stadtverwaltung, sondern auch von den kommunalpolitischen Amtsträger*innen unterstützt werden.
Information von Jugendlichen
Damit Jugendliche sich aktiv an der Politik und dem Gestalten der Welt von morgen beteiligen, müssen sie sich hürdenlos bilden können. Häufig empfinden Jugendliche Politik im Allgemeinen als zu trocken, die Sprache als unverständlich und unattraktiv und ihre aktive Mitbestimmung immer noch als unerwünscht. Wir leiten daraus ab, dass es mehr Informationskanäle speziell für Jugendliche, wie den leider mittlerweile abgeschafften Jugendblog, geben sollte. Auch eine stärkere Präsenz der Stadt in den Sozialen Netzwerken ist wichtig um junge Menschen zu erreichen. Fokus sollte dabei insbesondere auf einer jugendgerechten Aufbereitung und Darstellung der Inhalte liegen. Als zusätzlichen Informationskanal wünschen wir uns eine regelmäßige Seite im Amtsblatt, die sowohl schwerpunktmäßig Jugend- und Kinderthemen aufbereitet aber auch weitere wichtige Informationen altersgerecht kommuniziert.
Fridays for future
Wenn sich Kinder- und Jugendliche, wie zuletzt im Rahmen des „Schulstreiks fürs Klima“ unter dem Motto „Fridays for future“ für ihre eigenen Interessen einsetzen, dann unterstützen wir das aus vollem Herzen. Wir arbeiten aktiv bei Fridays for Future mit und bringen unsere kommunalpolitische Erfahrung ein.
Jugendgemeinderat
Einen Jugendgemeinderat unterstützen wir grundsätzlich. Die Einrichtung eines Jugendgemeinderats soll unserer Meinung nach jedoch nicht nach dem Prinzip “top-down” sondern “bottom-up” erfolgen. Wenn Jugendliche die nötigen Unterschriften sammeln, werden wir sie organisatorisch dabei unterstützen. Dann muss die Stadt dieses Gremium einrichten und zu Themen, die Jugendliche betreffen, befragen.
Außerdem fordern wir, dass Kinder und Jugendliche eine Art Rederecht im Kinder- und Jugendhilfe-Ausschuss bekommen. Die formaljuristische Gestaltung dieses Rederechts soll die Stadtverwaltung in Abstimmung mit Kinder- und Jugendbüro erarbeiten.